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Auf ein Brot mit Tanja Angstenberger


Die 23-jährige Tanja Angstenberger ist amtierende Europameisterin der Bäckerjugend. Wir haben die frischgebackene Bäckermeisterin zum Interview getroffen.

Porträt Johann Lafer

2016 ist ihr Jahr: Tanja Angstenberger ist nicht nur amtierende Europameisterin der Bäckerjugend und württembergische Brezelkönigin, seit April ist sie ebenso Mitglied der Bäcker-Nationalmannschaft. Und schon im Juni darauf hatte die ehrgeizige Wasseralfingerin die nächste Stufe ihrer Karriereleiter erfolgreich erklommen: die Meisterprüfung im Bäckerhandwerk.

Herzlichen Glückwunsch, Frau Angstenberger! So viel Engagement, so viele Titel und Auszeichnungen - hat sich Ihr Berufsalltag in der elterlichen Bäckerei [Bäckerei Angstenberger in Aalen] dadurch bereits verändert?

Tanja Angstenberger

Meine Arbeit nicht, meine Aufgaben sind dieselben geblieben. Aber mein Europameister-Titel, der bei uns in der Region natürlich nicht unbekannt geblieben ist, hat schon für Umschwung bei uns in der Bäckerei gesorgt. Viele kommen extra aus diesem Grund und merken sofort, dass wir hier etwas Besonderes machen. Wir backen viele Spezialitäten, ein saisonal wechselndes Programm und bieten immer wieder spannende Neukreationen an. Aktuell zum Beispiel Pfeffer-Seelen und Kurkuma-Seelen, die aus einem lang geführten Teig bestehen und somit viel Aroma und Geschmack aufweisen. Richtig lecker!

Wann haben Sie das letzte Mal Brot gegessen?

Tanja Angstenberger

Erst vor etwa einer halben Stunde, frisches Brot mit Butter, als Mittagessen sozusagen.

Was für ein Brot war das?

Tanja Angstenberger

Das war ein von mir kreiertes Slow Baking-Brot, also ein Brot, das sehr lange im Ofen bleibt und dadurch eine besonders dicke Kruste erhält. Das gibt einen tollen Geschmack.

Und was essen Sie als Brotexpertin am liebsten dazu?

Tanja Angstenberger

Am liebsten einfach Butter.

Welches ist ihr Lieblingsbrot?

Tanja Angstenberger

Das ist, ehrlich gesagt, auch mein Slow Baking-Brot. Ich backe und kreiere natürlich am liebsten solche Sachen, die ich selber am leckersten finde. Das Slow Baking-Brot ist ein Roggen-Mischbrot mit einem sehr hohen Roggenanteil, ein sehr dunkles, kräftiges Brot, das dadurch sehr bekömmlich ist. Durch die kräftige Kruste erhält es einen sehr aromatischen Geschmack.

Wann genau haben Sie zuletzt in der Backstube gestanden?

Tanja Angstenberger

Bis gerade eben noch.

Und was haben Sie dort zuletzt in den Backofen geschoben?

Tanja Angstenberger

Brezeln und Tortenböden. Die bilden immer den Abschluss unseres Arbeitstages.

Bei einer Brotzeit würde ich mich gerne einmal unterhalten mit…

Tanja Angstenberger

… Leuten, von denen ich etwas dazu lernen kann. Aktuell am liebsten mit Wein-Sommeliers oder den neuen Brot-Sommeliers. Herzhaftes Brot und Wein, das passt richtig gut zusammen. Dieses Thema liegt aktuell schwer im Trend und interessiert mich sehr.

Wenn ich meine Brötchen nicht mit dem verdienen würde, was ich tue, würde ich sie verdienen mit…

Tanja Angstenberger

Oh je, dann wüsste ich nicht, was ich machen sollte. Ich bin rundum glücklich in meinem Beruf und könnte und möchte mir keinen anderen vorstellen. Um so weit zu kommen, braucht man richtige Leidenschaft für sein Handwerk und die habe ich.

Ein hartes Brot ist es für mich, wenn …

Tanja Angstenberger

… wenn einem Brot jegliche Qualitätsmerkmale fehlen, ihm alle abhanden gekommen sind: Liebe, Leidenschaft, Können, Zutaten - das kriegen die Discounter nie gebacken. Sie lassen dem Brot keine Zeit, lassen es nicht reifen und meiden jede Form aufwendiger Herstellungsverfahren. Das schmeckt man natürlich.

Das Bäckerhandwerk ist wichtig für Deutschland, weil…

Tanja Angstenberger

… es erstens ein toller Beruf ist. Und ich hoffe daher, dass noch viele Azubis kommen und ihn erlernen möchten. Zweitens ist Brot eine der wichtigsten Sachen für die Menschen. Es hat eine lange Tradition und Kultur. Schon Jesus hat das Brot gebrochen und es zählte zu den ersten Nahrungsmitteln, die es auf den Märkten zu kaufen gab. Drittens benutzt einfach jeder Mensch jeden Tag etwas, das aus einer Bäckerei stammt. Das Bäckerhandwerk hat einen wichtigen Stellenwert in unser aller Leben.

Eine persönliche Frage: Sind Sie ein Frühstücks- oder Abendbrotler?

Tanja Angstenberger

Ich bin eher eine Frühstückerin! Das findet bei mir natürlich zwangsläufig mitten im Dienst statt, in einer Pause so gegen 8:00 Uhr. Davor ist es in der Backstube zu hektisch.

Wie geht es jetzt für Sie weiter? Welche Ziele streben Sie an?

Tanja Angstenberger

Ich habe mich sehr über meine Ernennung in die Nationalmannschaft gefreut. Ich finde es toll und freue mich darauf, dort mitzuwirken. Zudem werde ich in der nächsten Zeit näher an unseren Betrieb ranrutschen und diesen intensiver mitgestalten. Auch darauf freue ich mich sehr.

Frau Angstenberger, wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und danken für das Gespräch! 

Der Artikel "Auf ein Brot mit Jugend-Europameisterin Tanja Angstenberger" erschien am 1.7.2016 auf www.innungsbaecker.de.

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