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Skyfarming –
Getreide aus dem Hochhaus


Schon heute lebt ein Großteil der Menschen auf unserer Erde in Städten. Bis zum Jahr 2050, besagen verschieden Schätzungen, sollen 80% der Weltbevölkerung (ca. 7 Mrd. Menschen) in urbanen Ballungsräumen leben. Dass die Versorgung mit Lebensmitteln eine Herausforderung unserer Zukunft darstellt, liegt auf der Hand. Über mögliche Lösungen wird schon heute nachgedacht. Eine dieser technologischen Visionen ist „Skyfarming“.

Prof Dr. Folkard Asch

Die Idee dahinter: Grundnahrungsmittel wie Weizen oder Reis sollen künftig in Hochhäusern direkt in den Städten produziert werden. Nicht nur weite Transportwege vom Land in die Stadt würden dann entfallen, die Technologie soll auch besonders ressourcen- und umweltschonend sein.

Schon sehr konkret sind die Forschungen eines agrarwissenschaftlichen Teams um Prof. Folkard Asch an der Universität Hohenheim in Stuttgart. Seit 2012 wird hier interdisziplinär an einem Modell für den Anbau von Getreide im Hochhaus gearbeitet. Ziel ist es, durch „Skyfarming“ optimale Bedingungen für Wachstum und Ertrag von Getreidepflanzen zu schaffen. Wasser, Luft, Energie und Nährstoffe sollen sich in weitgehend geschlossenen Kreisläufen bewegen, die den natürlichen Kreisläufen der Biosphäre nachempfunden sind.

Die Pflanzen wachsen jedoch nicht in einer Erdumgebung auf, sondern werden in einer Art in-vitro-Verfahren in einer Nährlösung gezogen. Damit sollen Krankheiten ausgeschlossen und der Einsatz von Pestiziden und Dünger deutlich verringert werden. Das ganze Jahr über können dann wetterunabhängig und mitten in den Städten maximale Ernteerträge erzielt werden.

Die Universität Hohenheim plant, den Urtyp eines solchen Gewächshauses in Stuttgart zu erbauen, sobald die Finanzierung gesichert ist. Zwar gibt es bereits in Singapur ein vergleichbares Hochhaus, doch dieses benötigt eine enorme Energiezufuhr und es wird lediglich Salat angebaut. Das Hohenheimer Projekt ist da viel ambitionierter, weil der Anbau von Getreide (Grundnahrungsmittel) sowohl komplexer als auch weitreichender ist.

Bei dem in den Versuchsanordnungen verwendeten Getreide handelt es sich übrigens um eine besondere Mini-Weizenpflanze, die im Auftrag der NASA an der Utha State University für Raumfahrt gezüchtet wurde; sie soll in absehbarer Zukunft Astronauten eine autarke Ernährung ermöglichen.

Ein Modell-Gewächshaus der Universität Hohenheim ist übrigens im Museum Brot und Kunst in Ulm zu sehen. Hier kann man beobachten wie die Pflanzen bei optimalen Licht- und Wärmeverhältnissen innerhalb weniger Wochen reifen.

Der Artikel "Skyfarming – Getreide aus dem Hochhaus" erschien am 12.8.2019 auf www.innungsbaecker.de.

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