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Bäckerei auf vier Rädern: Mobile Backstuben und Verkaufsstellen


Mit dem mobilen Verkaufswagen übernimmt der Bäcker eine wichtige Aufgabe: Er schließt akute Versorgungslücken.

Mobile Backstuben

Eigentlich haben deutsche Bäcker allen Grund zu feiern: Vergangenes Jahr verzeichnete das Bäckerhandwerk einen Rekordumsatz. Doch der Blick in die Zukunft bereitet den Handwerkern Grund zur Sorge. Über Jahrzehnte erfolgreich geführte Bäckereien müssen aufgegeben werden, da die Bäckermeister bis zum Eintritt der Rente trotz intensiver Suche keine geeigneten Nachfolger finden können. Es herrscht massiver Nachwuchsmangel. Doch woran liegt das? Wieso sinkt die Anzahl der Auszubildenden Jahr für Jahr? Und was kann das Handwerk dagegen tun?

Wenn der Kunde nicht zum Geschäft kommt, kommt das Geschäft eben zum Kunden.

Bäcker sehen sich mit einem anhaltenden Verdrängungswettbewerb durch Discounter sowie dem Wegbleiben der Kunden durch den demografischen Wandel konfrontiert. Die Folge: Der Laden bleibt leer. Eine Vertriebsmöglichkeit, die bereits viele Bäckereien für sich entdeckt haben, ist die einer mobilen Backstube oder eines Verkaufswagens. Die Formel ist ganz einfach: Wenn der Kunde nicht zum Geschäft kommt, kommt das Geschäft eben zum Kunden. 

Bäckerei Bogenschütz macht aus der Not eine Tugend

Bäckerei Bogenschütz hat ihren Stammsitz in Gammertingen und betreibt zwei Filialgeschäfte in Zwiefalten und Sigmaringen. Seit 2010 hat Bäckermeister Dyonis Bogenschütz einen Verkaufswagen im Einsatz, der samstags und sonntags durch Gammertingen und Umgebung fährt. Angefangen hatte alles damit, dass das ehemalige Filialgeschäft in Grosselfingen nach 17 Jahren schließen musste. Die Kunden blieben nach einem Standortwechsel aus. Doch die Lösung war nah: Mit dem kurz nach der Schließung eingeführten Verkaufswagen konnte Grosselfingen weiter mit Backwaren von Bogenschütz versorgt werden.

Zusätzlich machten sich in dem ländlichen Raum immer mehr Discounter breit, die eine starke Konkurrenz gegenüber dem Innungsbäcker darstellten. Mit der neuen Vertriebsmöglichkeit kreierte Bäckerei Bogenschütz also auch einen Marktvorteil, den die Discounter so nicht bieten können. Der Kundenbesuch kommt in den Gemeinden gut an und rentiert sich für die Bäckerei. Nach und nach entdeckten auch andere Bäckereien im Landkreis das Konzept für sich, weshalb Bäckerei Bogenschütz das Konzept um einen Frühstücksservice für Vereine und Einrichtungen ergänzte.

Bei Bäckerei Hoppmann begann alles mit einer Pferdestärke

Seit 2012 wird die Bäckerei Hoppmann in Ostfriesland von Jeannine und Daniel Hoppmann in dritter Generation geführt. Das in den 40ern gegründete Unternehmen ist heute mit 30 Filialen breit aufgestellt. Die Lieferservice Historie bei Hoppmann geht weit zurück: Bereits 1950 leistete Gründer und Bäckermeister Karl Hoppmann Pionierarbeit im Bereich der mobilen Bäckereien. Mit Pferd und Wagen lieferte er das frische Brot direkt vor die Haustür der Kunden. Eine Idee, die bis ins 21. Jahrhundert fortgeführt wurde: mit insgesamt sieben Backmobilen beliefert Hoppmann Kunden in Ostfriesland, Friesland und Ammerland mehrmals die Woche. Zusätzlich gibt es auch Waren, wie zum Beispiel frische Eier. Die Belieferung erfolgt in der Regel auf Bestellung, doch seit 2015 ist einer der Hoppmännischen Backmobile auch in sozialer Mission unterwegs. Der Bürgerverein Tettens setzte sich nach Schließung des Supermarktes im Ort dafür ein, dass die Versorgung der Bewohner in Tettens, Pievens und Oldorf mit frischen Lebensmitteln nicht abbricht – vor allem in Anbetracht der vielen in ihrer Mobilität eingeschränkten Mitbürger. Eines der Backmobile von Hoppmann hält seit Juni 2015 jeden Donnerstag zu festen Zeiten an unterschiedlichen Haltestellen der Ortschaften und beliefert zusätzlich auch Privathaushalte auf Bestellung.

Aufgeben war in der Trammer Bäckerei Uwe Badel nie eine Option

Als 1989 die Wende kam, blieben bei der Trammer Bäckerei in Mecklenburg-Vorpommern die Kunden aus. Zur DDR-Zeit immer gut besucht, liefen die Läden des Bäckermeisters Uwe Badel auf einmal sehr schlecht. Gleichzeitig hielt die immer größer werdende Konkurrenz an Discountern die Kundschaft von der Innungsbäckerei fern. Doch aufgeben war keine Option für Badel: Als einer der ersten in der Region führte er einen Bäckerladen auf Rädern ein. Die Idee ging auf: An dem mobilen Verkaufsstand herrschte ab dem ersten Tag großer Andrang. Heute fahren zwei Fahrzeuge alle zwei Tage jeweils zwei Touren die Woche. An festen Standorten in einem 50 km Radius um Tramm machen die eigens für die Fahrzeuge engagierten Mitarbeiter Halt und verkaufen die frischen Backwaren. Das gesamte Sortiment der Trammer Bäckerei kommt in dem Backwagen unter und auch Bestellungen werden mitgeliefert. Zum Teil werden Haushalte auch direkt angefahren, wenn zum Beispiel ältere Menschen in ihrer Bewegung eingeschränkt sind. Mittlerweile gäbe es, so Uwe Badel, mehr Konkurrenz auf dem Gebiet der mobilen Verkaufswagen. Daher sei es wichtig sich durch Pünktlichkeit, Vertrauen und Qualität von der Masse abzuheben.

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Der Artikel "Bäckerei auf vier Rädern: Mobile Backstuben und Verkaufsstellen" erschien am 29.7.2016 auf www.innungsbaecker.de.

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