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Weihnachtsgebäcke
aus ganz Europa


Eine kleine Genussreise zu weihnachtlichen Gebäckspezialitäten

Sie wollen neben Spekulatius, Spritzgebäck und Lebkuchen auch mal etwas Neues zu Weihnachten kennenlernen? Dann schauen Sie mit uns über den Weihnachtsplätzchen-Tellerrand und entdecken Sie jetzt neben den traditionellen deutschen Plätzchen und
Kuchen auch das beste Weihnachtsgebäck unserer europäischen Nachbarn.
Gehen Sie mit uns auf eine „schmackhafte Genussreise“.

Zurzeit ist es ja leider nicht möglich, die Welt zu bereisen und die Köstlichkeiten anderer Länder zu genießen. Daher waren wir für Sie aktiv und nehmen Sie in Sachen weihnachtlicher Leckereien mit auf eine kleine Europareise, die sicher auch ganz nach Ihrem Geschmack ist.

Lernen Sie auf unserer kulinarischen „Plätzchenreise“ typisches und sehr beliebtes Weihnachtsgebäck unserer europäischen Nachbarn kennen. Denn nicht nur hierzulande laufen Spitzenkonditoren wie unsere Innungsbäcker und viele Hobbybäcker zur Weihnachtszeit zur Höchstform auf. Apropos Höchstform: Welche der folgenden Gebäcke würden Sie am liebsten von Ihrem Innungsbäcker in der Nähe angeboten bekommen?

Die Franzosen lieben es üppig zum Weihnachtsfest

Die Redensart „Leben wie Gott in Frankreich“ umfasst natürlich auch den Genuss rund um Weihnachten. Daher gibt es zum Heiligen Abend (Le Reveillion) und am 1. Weihnachtsfeiertag im Land des „savoir vivre“ festliche Menüs. Das bekannteste Weihnachtsgebäck aus Frankreich ist „Bûche de Noël“, das hierzulande meist Weihnachtsbaumstamm genannt wird. Der Name erklärt sich, da der Kuchen wie ein Baumstamm gestaltet ist: mit angedeuteten Ästen und Jahresringen und einer braunen Cremeschicht wie Borke.

Diese Köstlichkeit, die auch in Italien – als Tronchetto di Natale – gern genossen wird, ist auch ganz einfach selber zu machen. „Bûche de Noël“ besteht hauptsächlich aus Biskuitteig und wird mit Schoko-Buttercreme gefüllt und überzogen. Wir stellen Ihnen das Rezept gerne vor:

Biskuitteig:

5

Eier

5

Esslöffel heißes Wasser

150 g

Zucker

1 Päckchen

Vanille-Zucker

200 g

Mehl Typ 405

2 Teelöffel

Backpulver

Schokoladen-Buttercreme:

1 Packung

Schoko-Pudding

80 g

Zucker

500 ml

Milch

50 g

Kuvertüre Zartbitter

250 g

Butter (zimmerwarm)

Zum Verzieren:

Schokosplitter, Puderzucker und Kakao

Zubereitung:

Zunächst die Schokoladen-Buttercreme vorbereiten. Dazu Puddingpulver, 80 g Zucker und Milch nach Packungsanleitung einen Pudding zubereiten. Schokoladen-Kuvertüre zugeben und unter Rühren darin schmelzen. Den Pudding bei Zimmertemperatur erkalten lassen und gelegentlich umrühren.

Für den Biskuitteig:

Eier und Wasser in eine Rührschüssel mixen und auf höchster Stufe schaumig schlagen. Vanille-Zucker und Zucker unter Rühren einstreuen und die Masse weitere zwei Minuten schlagen. Mehl und Backpulver mischen und auf niedrigster Stufe unterrühren.
Teig auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech glatt streichen und rund 10 Minuten bei
200 °C Ober-/Unterhitze bzw. 180 °C Heißluft backen.

Anschließend Biskuitplatte vorsichtig lösen, auf ein Stück Backpapier stürzen und mit dem Backpapier erkalten lassen.

Nun kommt die Buttercreme ins Spiel: Die weiche Butter mit dem Mixer (Rührstäbe) geschmeidig rühren und den erkalteten Pudding löffelweise darunter geben. Butter und Pudding sollten Zimmertemperatur haben, da die Buttercreme sonst gerinnt.

Das Backpapier vorsichtig von der Biskuitplatte abziehen. Ein Drittel der Buttercreme zur Seite stellen, restliche Creme gleichmäßig auf die Biskuitplatte streichen. Biskuitplatte von der breiten Seite aufrollen. Mit der restlichen Füllung die Biskuitrolle komplett einstreichen. Mit einer Gabel grobe Linien auf die Rolle ziehen. An den Enden Kreise als Jahresringe einzeichnen. Biskuitrolle etwa 2 Std. kalt stellen. Zum Verzieren nach Belieben Schokosplitter, Puderzucker und Kakao verwenden.

Ebenfalls sehr beliebt in Frankreich zur Weihnachtszeit ist auch das „Gallete de Rois“, zu Deutsch das Brot der Könige. Namentlich verweist dieses Gebäck auf das Fest der Heiligen Drei Könige, welche dem Christuskind am 6. Januar die Geschenke überbringen. In Frankreich gibt es zwei Arten dieses Kuchens. Im Norden Frankreichs isst man traditionell die Galette des Rois aus Blätterteig, häufig mit einer Marzipanfüllung. Im Süden gibt es die Couronne oder den Gâteau des Rois, ähnlich der katalanischen Tortell, die aus Briocheteig hergestellt und mit kandierten Früchten gefüllt wird.

Dieser Dreikönigskuchen kam früher traditionell erst zum 6. Januar auf den Tisch, heutzutage aber auch schon früher. Beliebt ist auch, eine Münze oder eine kleine Porzellanfigur im Teig zu verstecken. Wer sie findet, ist Bohnenkönig und hat das ganze folgende Jahr viel Glück.

Dolce Vita in Italien – auch rund um die Weihnachtstage

Auch in Italien wird zu Weihnachten festlich aufgetafelt und Backwaren spielen eine große Rolle: Ein typisch italienisches Weihnachtsgebäck ist der Panettone, ein Weihnachtskuchen, der unserem Christstollen ähnelt. Der Name „Panettone” soll der Legende nach „Pan de Toni“ (Brot des Toni) bedeuten. Laut dieser Ursprungsgeschichte war Toni ein bescheidener Küchenjunge am Mailänder Hof von Ludovico il Moro (Ludwig dem Schwarzen, 1452 bis1508). Dieser kreierte, eher aus der Not heraus, einen Hefeteig mit allem was die Backstube noch hergab. Entstanden ist daraus später der Panettone. Ohne ihn ist das Weihnachtsfest in Italien nicht denkbar. Der Hefekuchen hat eine zylindrische Form, ist fluffig und enthält traditionell kandierte Früchte und Rosinen.

Sie möchten den Panettone gern mal selber zubereiten? Kein Problem, hier ist das Rezept für Sie:

Vorteig:

75 g

Weizenmehl

1 TL

Zucker

1 Würfel

Hefe

100 ml

Milch

Hefeteig:

425 g

Weizenmehl

125 g

Zucker

1 Pck.

Vanillezucker

6 g

Orangenanrieb

1 Pr.

Salz

1

Ei (Größe M)

2

Eigelb (Größe M)

Früchtemischung:

100 g

Orangeat

50 g

getrocknete Cranberrys

50 g

Mandeln (gesplittert)

4 EL

Orangenlikör

100 ml

lauwarme Milch

125 g

weiche Butter oder Margarine

Verzierung:

etwa 1 EL

Butter oder Margarine

etwa 1 EL

Hagelzucker

Zubereitung:

Den Vorteig und die Früchtemischung bereits am Vortag zubereiten.

Für den Vorteig Mehl und Zucker in eine Rührschüssel geben und die Hefe darüber bröckeln. Anschließend Milch dazugeben und alles per Löffel verrühren. Den Vorteig zugedeckt über Nacht stehen lassen.

Für die Früchtemischung zunächst das Orangeat und die Cranberrys fein hacken. Beides mit den gesplitterten Mandeln in einer Schüssel mischen und den Likör dazugeben. Auch die Früchtemischung über Nacht ziehen lassen.

Am nächsten Tag die restlichen Zutaten für den Hefeteig zum Vorteig geben. Das Ganze mit einem Mixer (bitte Knethaken benutzen) kurz auf niedrigster, dann auf höchster Stufe etwa 5 Min. lang zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig anschließend abgedeckt und an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat.

Inzwischen den Rand und Boden einer Springform (18 cm) einfetten und den Boden mit Backpapier belegen. Für die Erhöhung des Randes (der Kuchen geht in die Höhe!) ein circa 55 cm langes Stück Alufolie auf ein gleich langes Stück Backpapier legen und beides der Länge nach falten. Das Papier nun in die Springform stellen und die Enden fixieren (z.B. mit Büroklammern).

Als nächstes die Früchtemischung auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche per Hand unter den Teig kneten, das Ganze zu einer Kugel formen und in die Form setzen. Die Teigkugel erneut an einem warmen Ort mind. 1 1/2 Std. gehen lassen, bis sie sich um das Doppelte vergrößert hat. Den Backofen auf 200 °C (Ober-/Unterhitze) / 180 °C (Heißluft) vorheizen.

Für die Verzierung des Panettone die Butter oder Margarine zerlassen, den aufgegangenen Hefeteig damit bestreichen und abschließend mit Hagelzucker bestreuen. Die Springform auf einem Rost in den Backofen schieben (unteres Drittel) und für 10 Minuten backen.

Dann die Backofentemperatur auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) / 160 °C (Heißluft) reduzieren und den Panettone etwa 40 Min. lang fertig backen. Danach den Panettone noch für etwa 10 Min. in der Form belassen und auf einem Kuchenrost etwas abkühlen lassen. Anschließend aus der Form lösen, erkalten lassen und genießen!

Auch Torrone, eine Nougatvariationen, sowie das Mandelgebäck Cantuccini darf Weihnachten in Italien nicht fehlen. Nougat, Mandeln und Honig lautet der Dreiklang dieser Leckereien, die wie viele andere mediterrane Leckereien ursprünglich aus dem arabischen Raum stammen.

Weihnachten in Spanien?
Nicht ohne das beliebte
Turrón de Jijon!

Wie die Franzosen und Italiener so lieben auch die Spanier ihre spezielle Variation des Nougats, das Turrón de Jijon. Es gibt viele Gründe, warum das Turrón de Jijon die beliebteste Süßigkeit zur Weihnachtszeit ist.

Es ist herrlich weich und mit seinem Hauch von Zimt versüßt es in Spanien Klein und Groß die Weihnachtsfeiertage. Bei den ebenfalls sehr beliebten Polvorones handelt es sich um eine Art Schmalzgebäck, das im Mund krümelig wird und wie zu Staub zerfällt. „Polvo“ bedeutet auf Spanisch: Staub. Polvorones sind in ihrer Urform bereits seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar.
Die genaue Herkunft liegt jedoch im Nebel der Geschichte. Das einfache Rezept besteht aus Mehl, Schmalz, Zucker, Zimt, Mandeln und einem Hauch Zitronenschale. Und das Gebäck ist in Spanien – im wahrsten Wortsinn – in aller Munde.

Kennen Sie noch weitere Backwaren aus Europa oder aller Welt, die besonders gern zu Weihnachten aufgetischt werden? Welche würden Sie gern von Ihrem Innungsbäcker aus der Nähe kaufen?
Wir freuen uns auf Ihre Kommentare: facebook.com/innungsbaecker.

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Der Artikel "Weihnachtsgebäcke aus ganz Europa" erschien am 4.12.2020 auf www.innungsbaecker.de.

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